Artist in residence
Sir András Schiff
Unter seinen Fingern wird gewissermaßen jede Note zu einem Beweisstück – die Rede ist von Sir András Schiff, einem unbestrittenen Meister seines Faches, den die Zeitung Le Temps einst einen «Weisen des Klaviers» genannt hat. Schiff ist ausgewiesener Experte für die Musik Ludwig van Beethovens und Johann Sebastian Bachs, doch er stellt sich ganz grundsätzlich bei jedem Werk in den Dienst desselben, wobei es keine Rolle spielt, ob er solistisch auftritt oder andere bei ihrem Spiel anleitet. In der Philharmonie nimmt er nun Residenz für vier Konzerte, die sein Schaffen in vielen Facetten abbilden.
Zunächst wird Schiff mit «seinem» Ensemble Cappella Andrea Barca in Erscheinung treten, indem er vom Klavier aus die Bach’schen Konzerte für Tasteninstrument und Orchester leitet. Bach wird von der Musikwissenschaft nicht nur als Ahnherr der Gattung des Klavierkonzerts angesehen, für Sir András Schiff ist Bach zudem der bedeutendste Komponist der Musikgeschichte. Das brillante polyphone Gefüge in der Struktur dieser Werke bildet einen idealen Ausgangspunkt für eine tiefgründige musikalische Reflexion des Verhältnisses zwischen den Mitgliedern des Klangkörpers und seinem Leiter. Schiff wird dann im zweiten Konzert zum Taktstock greifen, um erstmals das Orchestre Philharmonique du Luxembourg anzuführen. Vom Pult aus wirder die Tanzsuite seines Landsmannes Béla Bartók gestalten, zudem übernimmt er den Solopart in Robert Schumanns Klavierkonzert.
Beschlossen wird die Residenz mit einem Soloprogramm, bei welchem er die einzelnen Teile direkt vom Klavier aus ansagen wird. Zuvor wird er einige seiner talentiertesten Schülerinnen und Schüler in einem Konzert vorstellen, das der Klaviermusik zu mehr als zwei Händen gewidmet ist. An dieser Geste der Wertschätzung für die jüngere Generation lässt sich einmal mehr der glühende Humanismus Schiffs ablesen, der mit großer Bescheidenheit gepaart ist. Und aus dieser Ermutigung heraus werden die jungen Musikerinnen und Musiker genug Energie haben, um die Geschichte der pianistischen Interpretation weiterzuschreiben und den Weg weiterzugehen, den Sir András Schiff auf so integre und gelehrsame Weise vor ihnen beschritten hat.
Titelfoto: Peter Fischli
Cappella Andrea Barca
Sir András Schiff
direction, piano
Tom Borrow, Avery Gagliano, Julia Hamos
piano
Sir András Schiff
presentation (E)
Für Sir András Schiff ist das Schlagwort «Nachwuchsförderung» nicht nur ein Lippenbekenntnis – seit 2014 ermöglicht er jungen Pianist*innen durch das Projekt «Building Bridges» Auftritte in wichtigen Konzertsälen Europas und begleitet sie dabei eng. In der Philharmonie werden am 12.06. gleich drei junge Talente eine Kostprobe ihres Könnens geben. Tritt Schiff bei diesem Konzert nur diskret als Moderator in Erscheinung, sitzt er am 18.06. selbst am Klavier und hat ein Überraschungsprogramm vorbereitet, dessen Teile er vom Klavier direkt ansagen wird.
Luxembourg Philharmonic
Sir András Schiff
direction, piano
Als ungewöhnlich vielseitig begabter und interessierter Musiker hat sich Sir András Schiff, in dieser Saison Artist in residence in der Philharmonie, der Musikwelt nicht nur als Pianist, sondern auch als Dirigent empfohlen. Zusammen mit die Lëtzebuerger Philharmoniker musiziert er am 16.06. Werke Joseph Haydns und Béla Bartóks, deren Herkunfts- bzw. Wirkungsorte auf Schiffs eigene ungarische Herkunft verweisen. Das Finale des Konzerts bildet eine Aufführung von Robert Schumanns Klavierkonzert, bei der Schiff das Orchester vom Klavier aus leiten wird. Ein Vortrag in deutscher Sprache von Wolfgang Fuhrmann eröffnet um 19:15 in der Salle de Musique de Chambre sachkundige Perspektiven auf das Programm.
Sir András Schiff piano
Für Sir András Schiff ist das Schlagwort «Nachwuchsförderung» nicht nur ein Lippenbekenntnis – seit 2014 ermöglicht er jungen Pianist*innen durch das Projekt «Building Bridges» Auftritte in wichtigen Konzertsälen Europas und begleitet sie dabei eng. In der Philharmonie werden am 12.06. gleich drei junge Talente eine Kostprobe ihres Könnens geben. Tritt Schiff bei diesem Konzert nur diskret als Moderator in Erscheinung, sitzt er am 18.06. selbst am Klavier und hat ein Überraschungsprogramm vorbereitet, dessen Teile er vom Klavier direkt ansagen wird.