Yun-Yun Chiang wurde in Taoyuan auf Taiwan geboren und erlernte das Geigenspiel ab dem fünften Lebensjahr bei Chu-Chan Liu. Weitere musikalische Förderung erhielt sie während ihrer Schullaufbahn an der Wu-Ling Senior High School. Sie gewann viele Wettbewerbe auf nationaler Ebene wie beispielsweise den Ersten Preis des Violinwettbewerbs der Academy of Taiwan Strings, der ihr ermöglichte, im Alter von 16 Jahren als Solistin in einem Galakonzert mit der Academy of Taiwan Strings in der National Concert Hall in Taibei aufzutreten. Außerdem erreichte sie beim International Musikwettbewerb in Osaka einen vierten Platz. Zur selben Zeit nahm sie aktiv an Musikfestivals, wie z. B. dem Paganini Festival, an der Kronberg Academy und an der ISA Masterclass in Wien sowie an Meisterkursen bei bekannten Geiger*innen wie Pavel Vernikov, Dora Schwarzberg, Anton Sorokow und Edward Zienkowski teil. Im Jahr 2014 begann sie ihr Bachelor-Studium bei Igor Ozim und Harald Herzl am Mozarteum in Salzburg. Darauf folgte ab 2018 ein Masterstudium bei Tanja Becker-Bender an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Während ihres Studiums in Deutschland sammelte sie Orchestererfahrung im Hamburger Hochschulorchester sowie mit dem NDR Jugendsinfonieorchester und im TONALi Orchester. Sie war Praktikantin im Osnabrücker Symphonieorchester, Mitglied der Orchesterakademie der Mecklenburgischen Staatskapelle und erhielt einen Zeitvertrag beim Osnabrücker Symphonieorchester. Seit 2023 ist sie Mitglied der Luxembourg Philharmonic Academy.
Kannst du uns dein Instrument in drei Worten vorstellen?
Süß, warm und elegant.
Weißt du noch, wann du dich in dein Instrument verliebt hast?
Es war, als ich Jascha Heifetz spielen hörte und versuchte, ihn nachzuahmen. Damals habe ich mich in meine Geige verliebt.
Wenn du mit einem Komponisten oder Künstler (tot oder lebendig) zu Abend essen könntest, wer würde das sein und warum?
Ich würde sagen, mein lieber Professor Igor Ozim, weil ich ihn sehr vermisse und er wie ein Großvater für mich war. Leider ist er nicht mehr da, aber ich würde wirklich gerne mit ihm reden.
Wenn du jemanden bei einem Vorspiel beeindrucken müsstest, welches Stück würdest du spielen?
Ich würde das Violinkonzert von Tschaikowsky spielen, weil ich mich dabei wohlfühle, es immer wieder zu spielen.
Was waren bisher deine schönsten Momente in der Philharmonic Academy?
Ich habe viele Lieblingsmomente in der Akademie! Zum Beispiel einige Konzerte, die wir gespielt haben, wie das Ciné-Concert E.T. oder das Jazzkonzert mit Wayne Marshall. Es ist auch schön, mit den anderen Akademisten zusammenzuleben, wir haben eine wirklich tolle Atmosphäre. Dank meiner Kollegen und Freunde fühle ich mich in Luxemburg zu Hause.
Wenn du gerade keine Musik machst, wo findet man dich am besten?
Höchstwahrscheinlich in meinem Bett! Ich esse im Bett, schlafe im Bett und schaue Netflix im Bett.
Welche drei Songs gehen dir gerade nicht mehr aus dem Kopf?
Help Me Lose My Mind von Disclosure, Get You von Daniel Caesar und Nikes on My Feet von Mac Miller.
©: Sebastien Grebille