Seit ihrem vierten Lebensjahr spielt die 2001 geborene Saar Van Bergen Bratsche. Diese Leidenschaft wurde von ihrem Lehrer Wim De Cock gefördert, unter dessen Leitung sie Preisträgerin der Lier Stage Academy wurde. Im Alter von 16 Jahren widmete sie sich vollständig ihrem Instrument. Ihre weiterführende Ausbildung erlangte sie am Lemmens Institute, wo sie bei Marc Tooten studierte. Bis heute führt sie ihre Studien an der Luca School of Arts auf dem Lemmens-Campus fort. Im Jahr 2022 erhielt sie ihren Bachelorabschluss im Hauptfach Bratsche mit höchsten Auszeichnungen und bereitet sich derzeit auf das Masterstudium vor. Während ihres Studiums nahm sie an zahlreichen professionellen Produktionen teil und wurde von Ensembles wie dem Ataneres Ensemble, dem Symfonieorkest Vlaanderen, der European Philharmonia, Papageno, dem HERMESensemble oder der Zomeropera Alden Biesen eingeladen. Sie hatte bereits die Möglichkeit, auf verschiedenen internationalen Bühnen wie dem Concertgebouw in Amsterdam aufzutreten. In der LUCA Philharmonie und bei den LUCA Strings spielte sie als Solistin und Solobratschistin. Als Kammermusikerin ist sie regelmäßiges Mitglied des aus einem Streichquartett und einem Saxophon bestehenden Núna Ensembles, mit dem sie 2022 zum Klarafestival BOX eingeladen wurde. Mit fünf Studienkolleg*innen hat sie das Tínel Ensemble mitbegründet, das in unterschiedlichen Instrumentalbesetzungen mit Streichern, Klavier und Klarinette regelmäßig auf belgischen Bühnen zu sehen ist. Seit 2020 ist sie Mitglied des Youth Orchestra Flanders, seit 2022 als Stimmführerin. Dank der Orchestra Academy hatte sie 2021 die Möglichkeit, mit dem La Monnaie Symphony Orchestra und dem Belgischen Nationalorchester zu spielen. Im Jahr 2023 wurde sie zur Solo-Bratschistin des Mahler Student Festival Orchestra ernannt. Sie profitierte von Coachings mit Bratschisten wie Béatrice Derolez oder Dmitri Rjabinin und insbesondere den von der Resonances Chamber Music Academy angebotenen Meisterkursen. Sie erhielt Unterricht von Michael Kugel, Mikhail Zemtsov, Julia Dinerstein, dem Van Kuijk Quartett, Kirill Terentiev und Alexandru Gavrilovici. Schließlich nimmt das Atelier voor Altviolisten, der Ort, an dem ihre Freude am Bratschenspiel erweckt wurde, einen zentralen Platz in ihrer Karriere ein. Seit mehreren Jahren unterrichtet sie dort mit spielerischen, kindgerechten Methoden, um das Notenlesen zu vermitteln. Seit 2022 gibt sie Gruppenunterricht für junge Schüler*innen, wodurch sie ihre Liebe zum Instrument teilen und zukünftige Generationen inspirieren kann. Seit 2024 ist sie Mitglied der Luxembourg Philharmonic Academy.
Kannst du uns dein Instrument in drei Worten vorstellen?
Warm, rund und momentan auch ziemlich schmutzig.
Weißt du noch, wann du dich in dein Instrument verliebt hast?
Es gibt keinen bestimmten Moment, aber ein paar wirklich coole Stücke und das Erleben von Menschen, zu denen ich aufschaue und die Bratsche spielen, haben mir sicherlich geholfen, mich noch mehr in die Bratsche zu verlieben.
Wenn du mit einem Komponisten oder Künstler (tot oder lebendig) zu Abend essen könntest, wer würde das sein und warum?
Das wäre Tabea Zimmermann. Sie ist wirklich toll, ihr Klang ist unglaublich, und sie ist super cool. Ich bin wahrscheinlich ein bisschen in sie verliebt.
Wenn du jemanden bei einem Vorspiel beeindrucken müsstest, welches Stück würdest du spielen?
Ich würde wahrscheinlich etwas sehr Rhythmisches und Energiegeladenes, wie Don Juan, einer einfach klingenden Melodie vorziehen.
Was waren bisher deine schönsten Momente in der Philharmonic Academy?
Meine Lieblingsmomente, neben der Musik, sind die Momente, in denen wir etwas zusammen unternehmen. Wir waren auf dem Weihnachtsmarkt, haben den Weihnachtsbaum geschmückt, gehen zusammen in Bars, spielen Badminton… wir sind wirklich Freunde geworden.
Wenn du gerade keine Musik machst, wo findet man dich am besten?
Ich koche und backe gerne. In Belgien habe ich einen Hund, mit dem ich Zeit verbringe, und ich treffe mich gerne mit meinen Freunden, wenn ich dort bin.
Welche drei Songs gehen dir gerade nicht mehr aus dem Kopf?
Es gibt einen belgischen Sänger namens Bart Peeters, der einige schöne Lieder wie Allemaal Door Jou hat. Ein weiteres Stück wäre ein Cover von Life on Mars von Jasper Steverlinck, das ich sehr schön finde. Im Bereich der klassischen Musik mag ich besonders das Ende des ersten Aktes von Turandot.
©: Sebastien Grebille